Die neuesten Ergebnisse der Lünendonk & Hossenfelder Studie

Sarah Volkmann
July 17, 2024

Die Wirtschaftsprüferbranche hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich. Mit einem Umsatzplus von 8,8 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro konnte sie 2023 erneut stark zulegen. Innerhalb der Top Ten gab es keine Überraschungen: PwC bleibt die größte deutsche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, gefolgt von EY, KPMG und Deloitte. Der Markt war geprägt von hoher Dynamik und zahlreichen Netzwerkwechseln, wie die Studie „Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in Deutschland“ von Lünendonk & Hossenfelder zeigt.

Die jährlich erscheinende Lünendonk-Liste rankt die 25 führenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in Deutschland nach Inlandsumsatz. Das Ranking berücksichtigt Unternehmen, deren Umsatz zu mehr als 60 Prozent aus Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Corporate Finance und/oder Rechtsberatung stammt, wobei mindestens 15 Prozent aus der Wirtschaftsprüfung kommen müssen.

Die Big Four – PwC, EY, KPMG und Deloitte – wuchsen um 17 Prozent und erreichten gemeinsam einen Umsatz von 10,2 Milliarden Euro, was einem Marktanteil von 51 Prozent entspricht. PwC festigte seinen Spitzenplatz mit einem Umsatzplus von 21,8 Prozent auf 2,97 Milliarden Euro. Trotz Diskussionen um den Wirecard-Skandal bleibt EY auf Platz zwei mit einem Umsatz von 2,57 Milliarden Euro und einem Anstieg von 15,6 Prozent.

KPMG hält mit einem Wachstum von 9,3 Prozent auf 2,35 Milliarden Euro den dritten Platz, dicht gefolgt von Deloitte, das seinen Umsatz um 21,5 Prozent auf 2,33 Milliarden Euro steigerte. Weltweit bleibt Deloitte mit einem Umsatz von 64,9 Milliarden Euro die Nummer 1.

Während die Big Four den Großteil ihres Umsatzes aus Beratungsleistungen generieren, erzielen die Top 25 inklusive der Big Four den größten Teil ihres Umsatzes aus den Bereichen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung.

Auch die Next Six konnten ihren Marktanteil ausbauen und steigerten den Umsatz um 15,6 Prozent auf 1,89 Milliarden Euro. Im Verfolgerfeld der Big Four gab es zahlreiche Netzwerkwechsel. RSM International trennte sich von seiner bisherigen deutschen Gesellschaft und nahm Ebner Stolz in sein globales Netzwerk auf. DHPG trat dem CLA Global-Netzwerk bei und übernahm einige ehemalige RSM-Standorte, was zu einem Umsatzanstieg von fast 50 Prozent auf 92,9 Millionen Euro führte. Dadurch könnten die Next Six bald zu den Next Seven werden - Es bleibt spannend.

Die führende Next-Six-Gesellschaft, BDO, überschritt erstmals die Marke von 400 Millionen Euro und festigte mit einem Umsatz von 403,7 Millionen Euro ihren fünften Platz. Dicht dahinter liegt RSM Ebner Stolz mit einem Umsatz von 398,4 Millionen Euro, gefolgt von Rödl & Partner, die 377 Millionen Euro erwirtschafteten. Forvis Mazars, ein neu formiertes Unternehmen, konnte seinen Umsatz um 21,4 Prozent auf 282,8 Millionen Euro steigern. Baker Tilly und Grant Thornton vervollständigen die Top Ten dieser Rangliste.